Wie kann eine Projektmanagerin ortsunabhängig arbeiten? – Inpsyde

Stefanie Nass arbeitet bei Inpsyde, Deutschlands größter WordPress Agentur, als Projektmanagerin und das komplett ortsungebunden. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihren remote Arbeitsalltag.

Stefanie Nass arbeitet bei Inpsyde, Deutschlands größter WordPress Agentur, die sich in den letzten Jahren auch international einen Namen machen hat können. Die Firma gibt es fast solange, wie WordPress selbst. Sie entwickelt Enterprise-Lösungen mit dem beliebtesten Open-Source-CMS der Welt.

 

Dabei setzen sie nicht nur Themes und Plugins innerhalb der aktuellen Standards um, sondern begleiten die Webseiten ihrer Kunden von der Idee bis zum Live-Gang und sogar darüber hinaus. Shop-Erweiterungen für WooCommerce, sowie die Plugins MultilingualPress und BackWPup zählen ebenso zu ihren Entwicklungen, wie die Unterstützung des WordPress Core.

Inpsyde ist der einzige offizielle deutschsprachige WordPress VIP Service Partner und WooExperts Gold Partner.

Stefanie, seit wann arbeitest du in einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Bei Inpsyde bin ich seit Mai 2018. „Von zu Hause arbeiten“ kannte ich aber schon, weil ich schonmal ein gutes halbes Jahr als Freelancerin von zu Hause gearbeitet habe.

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Im Grunde genommen gar nicht so viel anders als in einem Büro. Da ich als Projektmanagerin auch Kunden betreue, sollte ich zu den normalen Bürozeiten erreichbar sein. Morgens um 9 haben wir unser Team Meeting, um gemeinsam Prioritäten zu setzen und den Tag ein wenig zu organisieren. Da ich die Woche über recht viele projektbezogene Besprechungen mit dem Team oder Meetings mit Kunden oder potentiellen Kunden habe, habe ich ein recht aktives virtuelles Sozialleben.

Wie sieht euer flexibles Arbeitsmodell aus und wozu nutzt du die gewonnene Flexibilität?

Um unsere Kunden optimal betreuen zu können, versuche ich zu den Stoßzeiten auf jeden Fall immer online zu sein. Trotz allem kann man nebenbei schon einiges erledigen, was man sonst auf den Feierabend oder das Wochenende verlegen müsste. Einfach mal kurz eine Waschmaschine anstellen oder zu einer Zeit in den Supermarkt gehen, wo man nicht ewig an der Kasse anstehen muss ist schon ein kleiner Luxus.

Auch wenn man mal andere Erledigungen machen will und vielleicht später online oder früher offline ist oder sich auf ein längeres Mittagessen treffen will, spricht man sich im Team kurz ab und dann ist sowas generell auch problemlos machbar.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass wir ja quasi von überall aus arbeiten können. Man muss also nicht zwingend Urlaub nehmen, wenn man mal irgendwo anders hinfahren will. Man kann sein Büro auch einfach mitnehmen.

Wie haltet ihr den sozialen Aspekt der Zusammenarbeit aufrecht?

Im Team reden wir täglich per Videokonferenz miteinander. Außerdem nutzen wir viele verschiedene Chat-Kanäle, um uns über alle möglichen Themen auszutauschen. Wenn jemand eine Frage hat oder irgendwo nicht weiterkommt, gibt es immer jemanden, der direkt einspringen und helfen kann. So fühlt man sich nie allein gelassen, selbst wenn man physisch allein vorm Computer sitzt.

Um auch die Kollegen besser kennen zu lernen, die in anderen Teams arbeiten werden zum Beispiel alle 2 Wochen zwei Mitarbeiter zusammengewürfelt, die ansonsten eher weniger Kontakt haben. Die suchen sich dann einen gemeinsamen Termin, wo sie sich per Videochat zusammenfinden und einfach ein bisschen plaudern. Wem das nicht reicht, der kann auch Freitags an einem für alle zugänglichen Video-Plausch teilnehmen. Das soll so ein bisschen die Treffen in der Büroküche oder am Kaffeeautomaten ersetzen.

Als WordPress Agentur wird Inpsyde natürlich auch regelmäßig von Mitarbeitern auf WordCamps vertreten, wo man dann ab und zu auch in das Vergnügen kommt den ein oder anderen Kollegen mal live zu sehen. Da sich die Mitarbeiter aber mehr und mehr auf verschiedene Länder verteilen, ist das nicht für jeden so einfach.

Außerdem versucht Inpsyde einmal im Jahr ein Team Meeting zu organisieren, wo alle für ein paar Tage zusammenkommen und es mal eher um das Persönliche und weniger um Computer geht.

Welchen Tip hast Du für Leute mit dem Wunsch nach einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Man sollte die Fragen „Verfüge ich über ausreichend Disziplin tagtäglich ein gewisses Arbeitspensum zu erfüllen?“  und „Kann ich mir meinen Arbeitstag gut selbst strukturieren?“ auf jeden Fall mit „Ja.“ beantworten können. Wenn man tatsächlich sehr unabhängige Arbeitszeiten hat, ist es sicherlich trotzdem hilfreich eine eigene Arbeitsroutine zu entwickeln.

Man sollte aber nicht nur die Gefahr zu niedriger Produktivität eindämmen, sondern auch darauf achten, nicht zu viel zu machen. Wenn das Büro zu Hause ist, wird man schneller dazu verleitet „kurz nochmal“ dies oder das zu machen. Hier ist es sicherlich hilfreich, wenn man den Arbeitsbereich vom normalen Wohnbereich trennen kann oder auch einen Computer für das Berufliche und einen anderen für private Dinge nutzt.

Da trotz vieler guter Alternativen der soziale Kontakt beim remote Arbeiten immer etwas weiter zurück steht, sollte man sich hier gründlich überlegen, ob man der Typ für so etwas ist und auf jeden Fall diesen Aspekt versuchen im Privatleben auszugleichen.

Welchen Rat kannst du Unternehmen mit auf den Weg geben, die überlegen, ihr Team ortsunabhängig(er) aufzustellen?

Kommunikation ist beim remote Arbeiten noch wichtiger, als im normalen Büroalltag. Es sollten möglichst gute Kanäle hierfür geschaffen werden. In einem Chat lassen sich sicherlich viele Angelegenheiten gut und schnell schriftlich klären. Das ersetzt aber oft nicht das persönliche Gespräch, vor allem um Missverständnisse zu vermeiden, die bei der oft fehlenden nonverbalen Kommunikation noch schneller entstehen können.

„Wollen wir zusammen Mittag essen?“ funktioniert physikalisch nicht mehr so einfach. Auch kann man nach Feierabend nicht mal kurz ein Bierchen mit den Kollegen trinken gehen. Hier sollte versucht werden ausreichend Alternativen für eine gute Teambildung zu schaffen, damit das “Wir-Gefühl” nicht auf der Strecke bleibt.

So ein Arbeitsmodell setzt auch sehr viel Vertrauen voraus. Eine gewisse Flexibilität ist hier von beiden Seiten notwendig. Hier sollte eine gesunde Balance zwischen Geben und Nehmen hergestellt werden.

Vielen Dank für das Interview, Stefanie!

Lies auch das Interview mit Alexander Frison, CEO von Inpsyde.

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Über mich

Ich bin Teresa und ich helfe Unternehmen Home-Office und remote work erfolgreich einzuführen. In meinem Blog findest du Portraits von Unternehmen, die bereits erfolgreich remote arbeiten und ich teile meine Herangehensweise an Remote Work und Leadership. Viel Spass beim Lesen!

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