Ortsunabhängig arbeiten bei AMZ-Marketing

Johannes Kaunzner, Co-Gründer und Partner der Amazon Marketing Agentur AMZ-Marketing, erzählt im GetRemote Interview, welche Erfahrungen er mit remote work gemacht hat und wie er sein Team half remote aufgestellt hat.

GetRemote Interview mit AMZ-Marketing

Seit 2014 unterstützen wir Amazon Seller und Vendoren bei der Erreichung ihrer Ziele auf Amazon.

Wir selbst beschreiben uns immer als Ambitioniert, Motiviert und Zielorientiert – ganz AMZ eben. Unser Team besteht mittlerweile aus über 20 Amazon Experten. Somit zählen wir nicht nur zu den ersten deutschsprachigen Dienstleistern, sondern auch zu den erfahrensten.

Über 500 erfolgreiche Kundenprojekte realisierten wir in den letzten Jahren. Laufend betreuen wir 75-100 aktive Kundenaccounts, welche täglich von unserem Team gemanaged werden.

Steckbrief

  • Unternehmen: amzMarketing
  • Mitarbeiteranzahl: 20
  • Modell: Half Remote mit Büro in Regensburg
  • Interviewpartner: Johannes Kaunzner, Gründer & Partner

 

1. Wie genau sieht euer flexibles Arbeitsmodell aus?

Bei uns kann jeder so arbeiten, wie es ihm/ihr am liebsten ist. Das heißt, wenn du bei uns vor Ort in Regensburg im Büro arbeiten möchtest, kannst du das gerne. Du entscheidest in der Regel, ob du komplett von zu Hause arbeitest, oder hier im Office. Wir sind so aufgestellt, dass du grundsätzlich auch kommen und gehen kannst, wann du willst.

Je nach Stelle, solltest du für unsere Kunden zu „normalen“ Geschäftszeiten erreichbar sein, ob das aus dem Home-Office oder aus dem Büro passiert, ist Nebensache. Wichtig ist vor allem, dass du verlässlich deine Aufgaben und Termine einhältst und der Rest ergibt sich meist aus unserem internen Schulungssystem.

Es gibt zwar Stellen, bei denen wir voraussetzen, dass du bei uns möglichst immer im Büro bist, das erfährst du spätestens dann in unserem ersten Vorgespräch per Skype/Zoom/Hangouts/o.Ä.

 

2. Mit welchen Tools arbeitet ihr?

An sich rotiert unser Portfolio an Tools teilweise, dennoch können wir auf einige Tools nicht mehr verzichten. Dazu gehören z.B. unser CMS (WordPress), CRM (Hubspot), die Google Suite und der instant Messenger Slack.

Alle weiteren Tools und wie wir damit umgehen, lernst du an deinem ersten Tag kennen. Wir sind auf jeden Fall so digital aufgestellt, dass du theoretisch arbeiten könntest von egal wo du bist und immer möglichst so automatisiert, dass du dich auf die wichtigsten Dinge konzentrieren kannst.

 

3. Warum hast du dich dafür entschieden, mit deinem Team ortsunabhängig zu arbeiten?

Wir bieten dir die Möglichkeit an ortsunabhängig zu arbeiten, dennoch haben wir in den letzten Jahren gemerkt, dass es auch vielen Mitarbeitern guttut, wenn sie teilweise oder sogar immer im Büro sind.

Deswegen hast du bei uns auch immer die Wahl, ob du rein ortsunabhängig arbeitest oder (teilweise) bei uns vor Ort bist. Diese Flexibilität möchten wir uns als Gründer eines Unternehmens genauso wenig nehmen wie unseren Mitarbeitern.

 

4. Arbeitet ihr (nur) ortsunabhängig oder auch zeitunabhängig?

Bei uns gibt es beide Modelle. Neben der möglichen Ortsunabhängigkeit kannst du bei uns auch theoretisch arbeiten wann du willst.

Natürlich gibt es fixe Termine, vor allem mit Kunden oder zu Team-Meetings, sonst kannst du dir an sich – natürlich unter Berücksichtigung des deutschen Gesetzes 😃 – einteilen wann du arbeiten möchtest.

 

5. Welche Startschwierigkeiten hattest du mit der Einführung des flexiblen Arbeitsmodells? Was ist dein größtes Learning aus der Umstellungsphase?

Das Lustige ist eher, dass wir eher umgekehrt eine Umstellung auf „das Arbeiten im normalen Büro“ hatten. Unser Unternehmen ist 2014 als 100% dezentral gestartet, ohne Büro und rein durch Mitarbeiter aus dem Home-Office. Es kam von einigen Mitarbeitern und neuen Mitarbeitern immer wieder der Gedanke an einen zentralen Treffpunkt und den haben wir stückweise geschaffen.

Jetzt sitzen wir mit einem Teil unseres Kern-Teams in der Regensburger Altstadt und lernen immer mehr dazu wie es ist, eine Vielzahl an Personen durchgehend an einem Ort zu haben. Nichtsdestotrotz gehen wir einfach individuell, je nach Stelle und Person, darauf ein, ob zentral oder dezentral für ihn/sie das richtige Arbeitsumfeld ist.

 

6. Funktioniert erfolgreiches Führen auf räumliche Distanz anders als im Büro?

Unserer Erfahrung nach: ja. Wieso? Rein von der Kommunikation her ist es per Text oder Video schwieriger die gleiche Message zu übermitteln, als Face to Face vor Ort.

Beides funktioniert, dennoch ist es nochmal klarer und eindeutiger, WAS und vor allem WIE etwas gemeint ist, wenn man sich in einem realen Raum trifft.

 

7. Mit welchem Vorurteil werden ortsunabhängige Teams oft konfrontiert und wie würdest du es entkräften?

Also direkt wurden wir von Vorurteilen noch nie konfrontiert. Was man immer wieder hört ist, dass die Produktivität, der Fokus und Professionalität darunter leiden kann. Das sind auch Dinge, bei denen ich Kritikern zum Teil zustimme, aber nur, wenn man für das ortsunabhängige Arbeiten auch die „falschen Leute aussucht.

Man benötigt vor allem ausreichend Disziplin, Zuverlässigkeit und Selbstorganisierung, wenn man rein ortsunabhängig arbeiten möchte, deswegen funktioniert“ das auch nicht mit jedem Mitarbeiter zu Beginn.

 

8. Drei gute Gründe, warum mehr Unternehmen ihr Team ortsunabhängig(er) aufstellen sollten?

  • Man ist einfach krisensicherer aufgestellt, weil man sich in jeder Lage sofort anpassen kann
  • Es zwingt ein Unternehmen dazu, sich bessere Prozesse und Systeme zu überlegen, welche das Unternehmen viel effizienter und professioneller macht
  • Am Ende soll jedes Unternehmen für sich selbst entscheidet, wie es sich aufstellt. Die unendlichen Möglichkeiten machen die Flexibilität für uns einfach aus

 

9. Welchen Tip hast Du für Leute mit dem Wunsch nach einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Ich würde mich nicht ausschließlich an Unternehmen wenden, die direkt in die Jobbeschreibung etwas von „remote“ schreiben. Einfach, weil es noch die wenigsten Unternehmen auch wirklich so ausschreiben.

Ich würde mich auch auf die Stelle bewerben, die mir liegen könnte und rein theoretisch von zu Hause erledigt werden „könnte“ und dann in den ersten Gesprächen reinhören, wie das Unternehmen tickt. Es gibt genug Unternehmen, die oft unbegründet Angst haben mit „Home-Office“ zu werben, weil es womöglich die falschen Leute anzieht.

Außerdem rate ich jedem Berufseinsteiger erst einmal vor Ort in einem Unternehmen zu arbeiten, um den Alltag und die Vibes im Unternehmen mitzubekommen. Das ist natürlich eine sehr subjektive Ansicht, trotzdem denke ich, dass es vielen Einsteigern persönlich und beruflich helfen würde.

Über mich

Ich bin Teresa und ich helfe Unternehmen Home-Office und remote work erfolgreich einzuführen. In meinem Blog findest du Portraits von Unternehmen, die bereits erfolgreich remote arbeiten und ich teile meine Herangehensweise an Remote Work und Leadership. Viel Spass beim Lesen!

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