Ortsunabhängig arbeiten bei Breaklounge

Breaklounge ist der virtuelle Treffpunkt für den informellen Austausch und Dialog – ohne Termindruck und Terminzwang. Benjamin Heisch, Co-Gründer & CTO, gibt einen Einblick in die Arbeitskultur.

GetRemote Interview mit Breaklounge

Breaklounge ist der virtuelle Treffpunkt für den informellen Austausch und Dialog. Hier sprechen Menschen miteinander, wenn sie Zeit und Lust haben – ohne Termindruck und Terminzwang. Breaklounge bringt das Team und das Persönliche ins Homeoffice und sorgt für mehr soziale Nähe, Zufriedenheit und höhere Produktivität.

Spontane Gespräche ergeben sich einfach. Breaklounge ist eine einfach zu bedienende App für das Smartphone, die Dir genau das ermöglicht: eine “good time to talk”!

Mit der App kannst Du Dich mit Deinen Kollegen per Videogespräch unterhalten. Das Besondere: Du siehst direkt in der App, wer gerade Lust auf einen virtuellen Kaffee hat! Triff‘ Dich in der Lobby oder schau‘ dort vorbei, wenn Du Zeit und Lust auf ein Gespräch hast. Die Kollegen sehen Dich dort – oder warten schon.

 

Steckbrief

  • Unternehmen: Breaklounge GmbH
  • Mitarbeiteranzahl: 7
  • Modell: Full Remote
  • Interviewpartner: Benjamin Heisch, Co-Gründer & CTO

 

Wie genau sieht euer flexibles Arbeitsmodell aus?

Unser Motto bei der Breaklounge ist: “Wir bringen das Team und das Persönliche ins Homeoffice.” Für uns war von Anfang an klar, dass wir in Sachen Arbeitsmodell konsequent auf “Remote Only” setzen.

Marc Herling, Mitgründer von Breaklounge, lebt und arbeitet in Waldbronn bei Karlsruhe, ich in Berlin. Das Entwicklungsteam sitzt in Polen, an mehreren Orten verteilt.

 

Mit welchen Tools arbeitet ihr?

Wir sind ein Software-Unternehmen und arbeiten mit Tools wie zum Beispiel Atlassian Jira und Confluence. Außerdem nutzen wir die Office-Anwendungen und Cloud-Dienste von Microsoft.

Neben diesen Arbeitswerkzeugen kommt bei uns natürlich unsere eigene Lösung, die Breaklounge App, für den informellen Austausch, die persönlichen Gespräche und die virtuelle Kaffeepause zum Einsatz.

 

Warum hast Du Dich entschieden, mit Deinem Team ortsunabhängig zu arbeiten?

Bei Breaklounge war die Entscheidung, “Remote Only” zu arbeiten, naheliegend, da Marc und ich an unterschiedlichen Orten leben und die Breaklounge im Homeoffice gegründet haben.

Das Team in Polen arbeitete vor der Corona-Pandemie hauptsächlich im Büro, bevor wir – wie viele andere Unternehmen – auf 100% Remote umgestellt haben. Wir haben schnell festgestellt, dass dieses Arbeitsmodell perfekt für uns ist.

Wir verbringen weniger Zeit beim Pendeln und schonen unsere Nerven, weil wir weniger im Stau stehen. Aber vor allem schätzt das Team die Möglichkeit, den Arbeitstag flexibel den eigenen Bedürfnissen anzupassen und mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

 

Arbeitet Ihr (nur) ortsunabhängig oder auch zeitunabhängig?

Bei uns stehen die Ergebnisse im Vordergrund und wir haben unsere Prozesse und Abläufe auf asynchrones Arbeiten ausgerichtet. Wir arbeiten nach einer agilen Scrumban-Methode mit dailies und weeklies.

Neben dem asynchronen Arbeiten nutzen wir Besprechungen mehrfach pro Woche. Da arbeiten wir natürlich synchron :-). Diese Gespräche als Werkzeug sind für uns wichtig um den Kontext der Meinungen und Argumente zu verstehen und auch Zwischentöne nutzen zu können. Gerade bei kontroversen Themen halten wir die Emotionen für wichtig und hilfreich.

 

Worauf sollten Unternehmen besonders achten, die Homeoffice und Remote Work gerade neu etablieren?

In der Software-Entwicklung ist die Dokumentation das A und O. User Stories, also eine kurze, leicht verständliche Beschreibung der Software-Anforderung, sind wichtig für gute Ergebnisse. Wir haben außerdem gelernt, es mit der formellen Kommunikation nicht zu übertreiben. Deshalb achten wir bei Meetings darauf, sowohl die Agenda als auch den zeitlichen Rahmen einzuhalten.

Auch kann es Sinn machen, die Regeln für die Kommunikation zu überprüfen und es dem Team zu ermöglichen, eigene Regeln festzulegen. Auf diese Weise entsteht ein gleiches Verständnis, was jeweils vom anderen erwartet wird.

Unternehmen mit wenig Homeoffice-Erfahrung oder Unternehmen, die gerade Homeoffice in der Fläche einführen, empfehle ich, den sozialen Kontakt zwischen den Mitarbeitern von Anfang an aktiv zu fördern. Als wir zu 100% ins Homeoffice gewechselt sind, war unsere größte Herausforderung, den sozialen Kit innerhalb des Teams zu bewahren.

Für das Team und den Teamspirit war das Wegfallen der zufälligen Begegnungen an der Kaffeemaschine ein spürbarer Verlust. Deshalb nutzen wir unsere Breaklounge seit Oktober letzten Jahres als virtuelle Kaffee-Ecke.

 

Funktioniert erfolgreiches Führen auf räumliche Distanz anders als im Büro?

Führen aus der Distanz funktioniert, bringt aber neue beziehungsweise andere Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel müssen Führungskräfte den Kontakt zu allen ihren Mitarbeiter gleichermaßen aufrechterhalten. Besonders wichtig ist der direkte Kontakt zu den Mitarbeitern, die an den virtuellen Team-Events seltener teilnehmen und weniger aktiv sind.

Ein zweiter wichtiger Punkt: Sich häufig und regelmäßig nach dem Wohlbefinden erkundigen. Und drittens: Für hohe Transparenz innerhalb des Teams sorgen, z. B. durch den Einsatz öffentlicher Task Boards oder regelmäßigen Townhall-Meetings.

 

Mit welchem Vorurteil werden ortsunabhängige Teams oft konfrontiert und wie würdest du es entkräften?

Die Angst vor Kontrollverlust ist nach wie vor ein häufiger Grund, warum Unternehmen das Präsenzbüro Remote Working vorziehen. Da wir um schnell zu sein die Entscheidung möglichst nahe an die direkte Arbeit bringen wollen, versuchen wir Mitarbeiter in die Lage zu versetzen eigenständig zu arbeiten.

Wir glauben an Management by Objectives and Self Control. Damit arbeitet Führung nicht auf Einzelentscheidungsebene sondern mit Zielen, Leitplanken und Prozessen. Damit können wir Remote arbeiten und die Vorteile wie Flexibilität, großflächige Rekrutierung und kulturelle Diversität realisieren.

Ich glaube Remote Working wird auch bleiben, weil es uns leistungsfähiger und wirtschaftlicher macht und sich die Zusammenarbeit gut anfühlt.

 

Drei gute Gründe, warum mehr Unternehmen ihr Team ortsunabhängig(er) aufstellen sollten?

Grund Nummer 1: Remote-Arbeit bedeutet mehr Flexibilität für die Mitarbeiter und auch für die Weiterentwicklung der Teams.

Grund Nummer 2: Remote Arbeit reduziert die Reise- und Pendelzeit, was mehr Lebenszeit bedeutet. Und auch gut für die Umwelt und die Kostenseite ist.

Grund Nummer 3: Ich bin überzeugt, dass ein Team mit optimalen Remote-Prozessen erfolgreicher arbeitet als ein Team in klassischer Präsenz. Warum? Weil im Remote-Arbeitsmodell die Fokussierung auf das Wesentliche und die Arbeitsergebnisse wesentlich ausgeprägter ist.

 

Welchen Tipp hast Du für Leute mit dem Wunsch nach einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Ich würde gründlich überlegen weshalb ich Remote arbeiten will. Also wie soll mein Leben im neuen Job sein. Denn Remote hat sehr viele Facetten und Möglichkeiten und die 1-2 Hauptgründe zu kennen hilft enorm das richtige Unternehmen zu finden.

Über mich

Ich bin Teresa und ich helfe Unternehmen Home-Office und remote work erfolgreich einzuführen. In meinem Blog findest du Portraits von Unternehmen, die bereits erfolgreich remote arbeiten und ich teile meine Herangehensweise an Remote Work und Leadership. Viel Spass beim Lesen!

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