Ortsunabhängig arbeiten bei BREDEX

Die BREDEX GmbH steht für ganzheitliche und maßgeschneiderte IT Lösungen. Im GetRemote Interview gibt uns CEO Alexandra Schladebeck einen Einblick in den Arbeitsalltag des Unternehmens.

GetRemote Interview mit BREDEX

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den digitalen Wandel voranzutreiben und aktiv mitzugestalten. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir daher ganzheitliche, maßgeschneiderte IT Lösungen. Neben Entwicklern, Testern und Consultants arbeiten unsere User Interface und User Experience Designer fortlaufend am Erfolg der Projekte.

Außerdem ist es der BREDEX ein Anliegen, ihre jahrelange Erfahrung und Expertise mit anderen zu teilen. Deshalb bieten wir regelmäßig Seminare und Workshops zu verschiedenen IT-Themen.

Dabei ist jeder einzelne Kollege ein wichtiger Erfolgsfaktor, für den wir eine ideale Umgebung für Weiterentwicklung, Zufriedenheit und Spaß an der Arbeit schaffen. Wir schaffen Raum für individuelle Interessen und teilen unsere Leidenschaft für IT. Bei BREDEX erwartet einen eine Bring-Your-Whole-Self-To-Work-Kultur gepaart mit den agilen Prinzipien.

 

Steckbrief

  • Unternehmen: BREDEX GmbH
  • Mitarbeiterzahl: 150
  • Modell: Full remote, half remote & city remote
  • Interviewpartner: Alexandra Schladebeck (CEO, Head of Software Quality and Test Consulting)

 

1. Wie genau sieht euer flexibles Arbeitsmodell aus?

Wir haben Flexibilität in 3 Hauptbereichen:

a) Arbeitszeit: Wir haben keine Kernarbeitszeit. Jeder kann sich seine Arbeitszeit über den Tag oder über die Woche bzw. die Monate relativ frei einteilen. Die einzige Bedingung ist, dass es im Projektteam und auch für Kunden stimmen soll. Zudem verfügt jeder über ein Stundenkonto, um die Stunden vertrauensbasiert zu tracken.

Über- oder Unterstunden können „gesammelt“ werden, weil wir erkennen, dass Schwankungen in Arbeitsvolumen, sowie privaten Terminen, normal sind. Gleichzeitig achten wir auf ein gesundes Gleichgewicht. Die Faustregel ist „16 Stunden plus oder minus sind ok“ – danach führen wir ein Gespräch, um herauszufinden, ob der Workload im Projekt zu hoch ist, oder ob aktuell mehr Zeit außerhalb der Arbeit benötigt wird.

Auch Stundenreduzierungen (ob kurz- oder langfristig) sind für uns normal – diese Flexibilität bedeutet, dass wir die Kollegen individuell und durch verschiedene Lebensphasen oder – ereignisse begleiten können.

b) Arbeitsort: Schon vor Corona war Home Office eine Möglichkeit für die Kollegen. Wir haben zudem Kollegen in unserer ungarischen Tochterfirma, die fast ausschließlich remote arbeiten. Diese Übung hat uns natürlich gut gerüstet für die plötzliche Situation Anfang März!

c) Arbeitsteilung: Die Arbeit in agilen Teams bedeutet, dass die Art und Weise wie Funktionen umgesetzt werden, eine Teamentscheidung ist. Innerhalb eines Sprints (kurze Arbeitsiteration) entscheiden Kollegen selbst, oder im Team, welche Entwicklungen in welcher Reihenfolge angegangen werden.

Mehrmals im Monat gibt es Gelegenheiten sich fortzubilden und auszutauschen: ob durch Coding- oder Quality-Dojos (Übungsgruppen), Vorträge, Open Space, Sprach- Stammtische usw. Kurz zusammengefasst würde ich schon behaupten, dass man als BREDEX Mitarbeiter sehr viel Freiheit hat wo, wann und wie man arbeitet – und das finden wir gut so!

 

2. Mit welchen Tools arbeitet ihr?

Teams funktionieren gut, wenn die Kommunikation stimmt. Deshalb sind Video- und Chat Tools schon sehr wichtig. Wir setzen Microsoft Teams ein, um, in kleinen oder großen Gruppen zu reden und gemeinsam zu arbeiten. Wenn man die Person direkt treffen kann, ist das natürlich von Vorteil – face-to face Gespräche sind schon ideal.

Gleichzeitig funktioniert die Zusammenarbeit (Meetings, 1:1s, Brainstormings, gemeinsame Programmieraktivitäten oder Reviews, Statustermine, Retrospektiven) sehr gut über Tools wie Microsoft Teams. Rund herum sind wir auch sehr digital. Wir setzen Confluence und Jira als Kommunikation bzw. Planungstools ein.

 

3. Warum hast du dich dafür entschieden, mit deinem Team ortsunabhängig zu arbeiten?

Ich persönlich bin sonst recht viel unterwegs, auf Konferenzen und Tagungen – und möchte von dort aus erreichbar sein. Außerdem wohnt meine Familie in England – ich habe schon mal die Gelegenheit genutzt, ein paar Tage Home Office bei meiner Mutter zu machen!

Als Firma sind wir es schon länger gewohnt mit Kollegen aus anderen Firmen in der Region oder sogar aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Und so schön, wie Braunschweig auch ist – nicht jede(r) mögliche Kollege/in möchte hierherziehen! Wenn wir gute Entwickler, Tester, UX-ler und Trainer haben wollen, sollten wir schon weiter als unsere Stadtgrenze schauen.

Die Coronazeit war natürlich der große Test. Den haben wir hervorragend gemeistert. Innerhalb von 2 Tagen waren 90% der Firma in Home Office – auch die, die das Angebot bisher nicht genutzt hatten. Nach ca. einer Woche war die Firma so gut wie 100% remote arbeitsfähig.

 

4. Worauf sollten Unternehmen besonders achten, die Home Office und remote work gerade neu etablieren?

Der wichtigste und gleich schwierigste Punkt ist die Kultur. Hat man eine transparente und kommunikative Kultur etabliert – in der Kollegen im Projekt, cross-Projekt und sogar auch außerhalb der Arbeitszeit miteinander reden, dann werden diese Leute Wege finden, sich auch ortsunabhängig auszutauschen. Unsere Mittagskreuzworträtsel kann zum Beispiel auch per Microsoft Teams stattfinden. Die Frühaufsteher treffen sich zum Video Kaffee. Das Führungsteam tauscht sich auch außerhalb der Arbeit einmal in der Woche per Teams aus.

Ansonsten sollte man darauf achten, dass man als Führungskraft schon Leitplanken nennt – (und diese auch vorlebt) – aber, dass Teams ihre Arbeitsweisen individuell herausfinden dürfen. Innerhalb der Richtlinie „es muss für das Team und den Kunden funktionieren“ gibt es viele Erfolgswege. Einen genauen Weg kann nicht vordiktiert werden.

Nach den agilen Prinzipien sollte man auch regelmäßig Feedback einholen. „Wie läuft unsere Zusammenarbeit?“ oder „Was sollten wir noch einführen, verbessern oder sogar stoppen, um besser zu werden?“. Wenn man darauf reagiert, dann kann man sich iterativ verbessern.

 

5. Funktioniert erfolgreiches Führen auf räumliche Distanz anders als im Büro?

Fairerweise sollte man da mein Team fragen. Aber ja, ich denke, man braucht als Führungskraft schon ein paar andere „Werkzeuge“ bzw. ein Bewusstsein dafür, dass die Distanz ein paar zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen kann. Zum Beispiel: wenn ich jemanden auf dem Flur sehe, der bedrückt oder frustriert wirkt, dann frage ich vorsichtig nach. Weil das als mein Kommunikationsstil bekannt ist, kommt das gut an.

Nun, wenn jemand von zu Hause arbeitet, sehe ich sie nur, wenn ich sie anrufe oder sie mich. Obwohl ich immer ehrlich frage, wie es ihnen geht, ist das schon anders, als diese persönlichen Begegnungen und Beobachtungen. Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass eine Führungskraft mit einem „Micromanagement“-Ansatz merkt, wenn dieser nicht mehr funktioniert. Das finde ich allerdings positiv! Wir glauben an Eigenverantwortung, Autonomie und Befähigung der Kollegen in den Teams – dieser Glaubenssatz ändert sich nicht durch die remote Arbeit.

 

6. Mit welchem Vorurteil werden ortsunabhängige Teams oft konfrontiert und wie würdest du es entkräften?

Ich glaube, dass manche Leute sich Sorgen um Produktivität machen. Dass Kollegen nicht genug arbeiten werden. Dagegen sprechen mittlerweile viele Studien und Erfahrungen. Man muss sich im Klaren sein, dass die Ergebnisse von Softwareentwicklung oder auch Qualitätssicherung nicht etwa in Code Zeilen oder Testfälle messbar sind.

In der Softwareentwicklungsbranche sind wir Wissensarbeiter. Das bedeutet, dass wir sogar produktiver und besser arbeiten, wenn unser Umfeld für uns gut ist. Jeder Entwickler hat bestimmt eine Geschichte, wie er ein Problem erst nach einem Spaziergang oder einer Kaffeepause lösen konnte. Ich empfehle Vertrauen in den Menschen und in das Team.

 

7. Drei gute Gründe, warum mehr Unternehmen ihr Team ortsunabhängig(er) aufstellen sollten?

a) So hat man viel mehr mögliche Kollegen und Bewerber, die das Team bereichern können!

b) Dadurch erreicht man eventuell eine bessere Diversität in Hintergründen,Erfahrungen, Kulturen und Lebenssituationen.

c) Es ist mittlerweile gefragt, bzw. wird es auch von Bewerbern erwartet– es macht Sinn, darauf eingehen zu können.

 

9. Welchen Tip hast Du für Leute mit dem Wunsch nach einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Meine Empfehlung ist, klar und offen mit dem zukünftigen Arbeitgeber zu kommunizieren. Was sind die eigenen Erwartungen? Was erwartet der Arbeitgeber? Welche Richtlinien gibt es – soll man am Anfang häufiger vor Ort sein, wie sorgt man dafür, dass man in die Team- und Firmenkultur eingebunden wird? Was auch immer für die persönliche Arbeit wichtig ist, sollte in solchen Gesprächen angesprochen werden.

Über mich

Ich bin Teresa und ich helfe Unternehmen Home-Office und remote work erfolgreich einzuführen. In meinem Blog findest du Portraits von Unternehmen, die bereits erfolgreich remote arbeiten und ich teile meine Herangehensweise an Remote Work und Leadership. Viel Spass beim Lesen!

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