Ortsunabhängig arbeiten bei LaterPay

Mit LaterPay wird die Art und Weise, wie Menschen bezahlte Inhalte im Internet konsumieren verändert. Kaylie Boogaerts, People & Culture Manager gibt einen Einblick in das Unternehmen.

GetRemote Interview mit LaterPay

Bei LaterPay ermöglichen wir es den Erstellern von Inhalten und Dienstanbietern, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und die Verbraucher glücklich zu machen. Wir bieten ein großartiges Softwareprodukt an, das die Art und Weise, wie Menschen bezahlte Inhalte im Internet konsumieren, mit einem nutzerzentrierten Ansatz beeinflusst und verändert. Mit einem unglaublich einfachen, sicheren Weg, digitale Güter zu kaufen.

Wir hoffen, die Art und Weise zu ändern, wie Menschen bezahlte Inhalte betrachten, und sie zu einer großartigen Erfahrung auf beiden Seiten der Rechnung zu machen. Wir wollen, dass Unternehmen für den Wert ihrer Inhalte entschädigt werden und die Nutzer die Inhalte konsumieren können, die sie wollen, wann sie wollen.

 

Steckbrief

  • Unternehmen: Laterpay GmbH
  • Mitarbeiteranzahl: 50
  • Modell: Half Remote
  • Interviewpartnerin: Kaylie Boogaerts, People & Culture Manager

 

1. Wie genau sieht euer flexibles Arbeitsmodell aus?

Bei Laterpay arbeiten wir nach dem Remote-First-Prinzip. Das bedeutet vor allem viel Transparenz im gesamten Team. Wir haben zwar je ein Büro in New York und München, aber die große Mehrheit unserer 50 Mitarbeiter ist aktuell über 15 Länder verteilt und arbeitet remote. Das heißt, dass auch vor Ort im Büro nach dem Remote-First-Prinzip gearbeitet wird: Wir teilen wichtige Entscheidungen immer sofort mit dem kompletten Team und zeichnen die Ergebnisse eines Meetings sowie die weiteren Projektschritte auf, damit alle auf dem aktuellen Stand sind.

Auch berücksichtigen wir die unterschiedlichen Zeitzonen, in denen unsere Mitarbeiter sich aufhalten und lassen unseren Kollegen genügend Zeit, um auf wichtige Entscheidungen zu reagieren.

 

2. Mit welchen Tools arbeitet ihr?

Im Grunde genommen ist Slack unser virtuelles Großraumbüro. Dort stellen wir strategische Planungen an, arbeiten zusammen, knüpfen Kontakte oder schicken uns witzige Gifs zur Unterhaltung zu. Für Videomeetings nutzen wir Zoom und Google Meet. Auch für die Zusammenarbeit in Dokumenten, Präsentationen und Excel-Tabellen nutzen wir die Lösungen von Google. Darüber hinaus arbeiten wir mit Atlassian, Github und Hubspot.

 

3. Warum hast du dich dafür entschieden, mit deinem Team ortsunabhängig zu arbeiten?

Da wir größtenteils remote arbeiten, haben wir nicht nur Zugang zu einem breiteren Talentpool, sondern auch zu einem vielfältigeren. Die zusätzliche Flexibilität, die wir bieten, zieht hochtalentierte Menschen an. Außerdem lassen sich durch Remote Work die Kosten für Büro- und Pendelverkehr senken.

Ein weiterer Grund ist, dass wir klassische Ablenkungen, die im Büro entstehen, vermeiden. Es ist erwiesen, dass die Menschen, die remote arbeiten, im Durchschnitt eine höhere Produktivität haben als die im Büro. Die zusätzliche Flexibilität und oft bessere Work-Life-Balance verringern spürbar die Mitarbeiterfluktuation.

 

4. Arbeitet ihr (nur) ortsunabhängig oder auch zeitunabhängig?

Wir versuchen, so zeitunabhängig wie möglich zu arbeiten, merken aber, dass das nicht immer möglich ist. Deshalb finden beispielsweise Meetings, an denen sowohl Kollegen aus Europa als auch aus den USA teilnehmen, immer am europäischen Nachmittag statt.

Generell sind wir aber mehr daran interessiert, was jemand tut als daran, wann er es tut. Es ist kein Problem, zwischendurch die Kinder von der Schule abzuholen oder das Auto zur Werkstatt zu bringen. Wichtig ist nur, keine Termine zu verpassen und gute Ergebnisse abzuliefern.

 

5. Worauf sollten Unternehmen besonders achten, die Home Office und Remote Work gerade neu etablieren?

Ich persönlich kann allen Interessierten fünf Learnings mit auf den Weg geben, die ich kürzlich auch in einem Blogpost ausführlicher besprochen habe.

Erstens: Definiert Werte und etabliert eine Kultur. Denn die Werte eines Unternehmens sind die Grundlage einer starken Unternehmenskultur. Gerade für ein Team, das Remote arbeitet sind klare Werte wichtig.

Die Werte von Laterpay sind in unserem internen Wiki festgelegt. Sie sind fester Bestandteil unserer Onboarding- und Feedback-Prozesse, wir leben sie auf unseren Teamevents und wir versuchen selbst, stets mit gutem Beispiel voranzugehen. Falls uns das mal nicht gelingt, weisen uns die Kollegen zum Glück immer darauf hin.

Zweitens: Remote-First denken und handeln. Remote zu arbeiten erfordert ein Umdenken im gesamten Unternehmen. Wenn dieser Wandel nicht bewusst durchgeführt wird, sind die Chancen auf eine gesunde Remote-Kultur gleich null.

Drittens: Kein Erfolg ohne Transparenz. Wie bereits erwähnt, ist Transparenz essenziell für jede Remote-Kultur. Remote Work funktioniert nur dann, wenn alle Mitarbeiter sich involviert fühlen.

Wenn alle Mitarbeiter sich für das Unternehmen interessieren sollen, müssen sie auch über möglichst viel Bescheid wissen. Kommuniziert also klar, offen und empathisch, was in eurer Firma passiert.

Viertens: Verbundenheit schaffen. Wenn man eine Remote-Kultur entwickelt, kann man sich nicht darauf verlassen, dass die Menschen an der Kaffeemaschine oder während der Mittagspause ins Gespräch kommen. Stattdessen muss man sich bewusst darum bemühen, Kontakt zwischen den Mitarbeitern herzustellen und Beziehungen aufzubauen.

Dazu müsst ihr eurem Team einerseits Gelegenheiten und Räume bieten, um sich auszutauschen. Gleichzeitig müsst ihr ihnen aber zu verstehen geben, dass es ihre eigene Aufgabe ist, miteinander in Kontakt zu bleiben und einander zu verstehen, um eine solide Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zu schaffen.

Und Fünftens: Die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Wenn man seine Kollegen nicht regelmäßig persönlich sieht und sie nur noch als Slack-Avatar oder virtuell in einem Videocall wahrnimmt, vergisst man leicht, dass man es mit echten Menschen zu tun hat.

Es ist daher wichtig, sich aktiv daran zu erinnern, dass man mit realen Personen zusammenarbeitet. Dazu hilft es, sich in sie einzufühlen, sie zu unterstützen und mit ihnen auch Erfolge zu feiern. Man erntet, was man sät, wenn es um Zusammenarbeit, Unterstützung, Vertrauen und Respekt geht.

 

6. Funktioniert erfolgreiches Führen auf räumliche Distanz anders als im Büro?

Man muss sich viel bewusster machen, wie man kommunizieren und führen möchte. Man kann nicht mehr mal eben bei seinen Mitarbeitern am Schreibtisch vorbeischauen. Es ist daher wichtig, sehr klare Erwartungen zu formulieren und seinen Mitarbeitern gleichzeitig Vertrauen zu schenken und Eigenverantwortung zu übertragen.

 

7. Mit welchem Vorurteil werden ortsunabhängige Teams oft konfrontiert und wie würdest du es entkräften?

Eines der häufigsten Vorurteile ist, dass die Leute weniger produktiv sind und faul werden. Studien haben allerdings mehrfach gezeigt, dass die Produktivität sich bei Remote Work steigert, weil es weniger Ablenkung gibt und Mitarbeiter sich ihre Zeit besser selbst einteilen können.

 

8. Drei gute Gründe, warum mehr Unternehmen ihr Team ortsunabhängig(er) aufstellen sollten?

  1. Zugang zu einem größeren Talentpool.
  2. Zugang zu einem vielfältigeren Talentpool.
  3. Ein Remote-Setup zwingt dich dazu, wichtige Themen wie Werte, Kultur und einen guten Führungsstil zu gestalten und immer wieder aktiv anzuwenden. Der Wert dieser Dinge wird im Büro leicht übersehen oder ignoriert. Sie sind jedoch auch traditionellere Unternehmen sehr wichtig.

 

9. Welchen Tipp hast Du für Leute mit dem Wunsch nach einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Unterschätzt auf keinen Fall die Herausforderungen, die Remote Work mit sich bringt. Es kann sich manchmal isolierend anfühlen, wenn man einen lebhaften Büroalltag gewohnt ist. Man muss proaktiv mit den Kollegen in Kontakt treten und die persönlichen sozialen Kontakte, die einem entgehen, ausgleichen.

Lernt, selbständig zu arbeiten und dennoch kollaborativ zu bleiben. Es kommt keiner zu euch nach Hause, der euch sagt, was ihr tun sollt. Das bringt eine hohe Eigenverantwortung mit sich. Ihr müsst entscheiden, woran ihr wann arbeitet und bei Problemen frühzeitig um Hilfe bitten. Wartet nicht darauf, dass die anderen euch von sich aus helfen.

Über mich

Ich bin Teresa und ich helfe Unternehmen Home-Office und remote work erfolgreich einzuführen. In meinem Blog findest du Portraits von Unternehmen, die bereits erfolgreich remote arbeiten und ich teile meine Herangehensweise an Remote Work und Leadership. Viel Spass beim Lesen!

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