Wie kann eine Redakteurin ortsunabhängig arbeiten? StartDowns

Anke Stirner arbeitet als Redakteurin bei der StartDowns GmbH - ein Unternehmen, dass sich auf das internationale Affiliate-Geschehen konzentriert. Im GetRemote Interview erzählt sie über ihen remote work Arbeitsalltag.

Anke Stirner arbeitet als Redakteurin bei der StartDowns GmbH – ein Unternehmen, dass sich auf das internationale Affiliate-Geschehen konzentriert und Experte in Sachen SEO und Content ist.

 

Anke, seit wann arbeitest du in einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Seit etwas mehr als 4 Jahren bin ich in einer ortsunabhängigen Festanstellung, also schon eine Weile. Gleichzeitig hab ich noch nie so lange für eine Firma gearbeitet, läuft also.

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Ich gehöre zu den Frühaufstehern und deswegen versuche ich meist, gegen 8 Uhr an meinem Schreibtisch zu sitzen. Morgens ist meine beste Zeit, ab 16 Uhr wird es dagegen wirklich schwer mit der Konzentration.

Montags haben wir Teambesprechungen, d.h. wir schauen, was es für Neuigkeiten gibt, besprechen die anstehenden Projekte für die Woche und eben alles mögliche rund ums Team. Ich selbst erstelle meine eigene Arbeitswoche als Erstes am Montag Morgen mit einem Kaffee und viel Motivation.

Wie sieht euer flexibles Arbeitsmodell aus und wozu nutzt du die gewonnene Flexibilität?

Es gibt gewisse Zeiten, bei denen wir alle online sein sollten und das war auch kein Problem bis jetzt. Es kann schonmal vorkommen, dass jemand in Asien ist und ein anderer Mitarbeiter in Südamerika, aber das klappt wunderbar.

Die Flexibilität nutze ich zum Beispiel dafür, mir einen Arzttermin morgens zu legen oder um einen wichtigen Termin den Arbeitstag ‘herumzubauen’, auch wenn ich das nicht sonderlich mag, aus dem Workflow gebracht zu werden. Manchmal geht es nicht anders und das ist dann auch ok, denn mit einem Job im Büro mit Anwesenheitspflicht hätte ich gar keine Möglichkeit dazu.

Bei uns gilt: Mach was du möchtest, solange die Arbeit ordentlich getan ist und so bin ich die letzten Jahre viel mit meinem Laptop unterwegs gewesen. Meine beste Erinnerung sind Costa Rica und Sri Lanka, wo ich mit dem Laptop neben dem Strand gearbeitet habe und zwischendurch zum Surfen ins Wasser gegangen bin. Wellen hab ich in Deutschland nicht!

Wie haltet ihr den sozialen Aspekt der Zusammenarbeit aufrecht?

Wir nutzen natürlich firmeninterne Tools wie zum Beispiel Slack und haben regelmäßige Skype Calls. Außerdem hatten wir jetzt im September unser Firmentreffen auf Malta, was dem Ganzen natürlich nochmal eine ganz andere, persönliche Note gibt. Aber auch so passiert es, dass man mit dem ein oder anderen Kollegen in Slack redet und nicht nur über berufliche Dinge. Wir haben auf jeden Fall ein sehr gutes Team mit viel Interaktion, es macht Spaß.

Hat sich an deinem Verhältnis zur Arbeit und zu deinem Arbeitgeber etwas verändert?

Als ich damit angefangen habe, im Home Office zu arbeiten, hab ich mich kaum getraut, von meinem Stuhl aufzustehen, weil man so sehr durch die normale Arbeitskultur in Unternehmen geprägt ist. Damals ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie konditioniert und angepasst man ist.

Es gab vielleicht gelegentliche Kaffeepausen, um über andere Kollegen zu lästern (furchtbar!), aber den Rest der Zeit verbrachte man schon an seinem Schreibtisch, unabhängig davon, ob noch etwas zu tun war oder nicht. Ich kann nicht sagen, dass ich damals gerne ins Büro gegangen bin, es war eben ein ‘notwendiges Übel’, um meine Rechnungen zu bezahlen und auf den Freitag Nachmittag zu warten.

Wenn mir jetzt jemand anbieten würde, nicht mehr arbeiten zu müssen, würde ich das gar nicht wollen. Meine Arbeit ist ein guter und fester Bestandteil von meinem Leben und wenn mal Überstunden anfallen, ist das kein Problem. Klar gibt es auch mal blöde und schwierige Tage, aber das ist auch normal. Aber wenn ich mal wieder in einem anderen Land bin mit meinem Laptop, weiß ich, dass es der Laptop ist, der mir erlaubt, die Welt zu sehen. Das Input-Output Verhältnis ist einfach etwas ganz anderes als in den ‘normalen’ Bürojobs. Insofern ist das eine ganz andere Zufriedenheit und Dankbarkeit eben auch.

Welchen Tip hast Du für Leute mit dem Wunsch nach einer ortsunabhängigen Festanstellung?

Nichts ist unmöglich! Wer sich das ernsthaft vorstellen kann, sollte dran bleiben, denn die digitale Arbeitswelt ändert sich sehr schnell. Home Office hat auch nichts mit im Pyjama vor dem Bildschirm sitzen zu tun, auch wenn man das natürlich kann 😀

Man sollte sich auf jeden Fall im Klaren darüber sein, dass hier Organisation, Disziplin und Selbstverantwortung gefordert ist. Das alles ist nicht für jeden etwas, aber wer über diese Eigenschaft verfügt, go for it! Es ist eine ganz andere Art von Arbeit, Freiheit und eben auch Eigeninitiative.

Welchen Rat kannst du Unternehmen mit auf den Weg geben, die überlegen, ihr Team ortsunabhängig(er) aufzustellen?

Mich irritiert manchmal der Mangel an Vertrauen den Mitarbeitern gegenüber seitens der Unternehmen. Dieses Vorurteil Home Office = Urlaub kann ich nach über 4 Jahren ganz und gar nicht bestätigen. Ich habe mehr die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiter zu Hause sogar wesentlich produktiver sind, auch wenn man zwischendurch zum Beispiel seine Spülmaschine anstellt.

Hat man außerdem eine Familie und Kinder, reden wir hier von einer ganz anderen Vereinbarkeit der Work-Life-Balance und langfristiger Mitarbeiterbindung. Hier darf man den Angestellten ruhig mehr zutrauen und ihnen die Chance geben – es dürfte die ein oder andere positive Überraschung geben.

Über mich

Ich bin Teresa und ich helfe Unternehmen Home-Office und remote work erfolgreich einzuführen. In meinem Blog findest du Portraits von Unternehmen, die bereits erfolgreich remote arbeiten und ich teile meine Herangehensweise an Remote Work und Leadership. Viel Spass beim Lesen!

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